Die Kooperation mit fotodiskurs bildete den Auftakt des neuen Projektes bei augsburg contemporary. In der Ausstellung latent | Bild | skulptural wurden Arbeiten von Johannes Franzen, der vom fotodiskurs ausgewählt wurde, und von Florian Ecker (Zweigstelle Berlin) gezeigt. Zu sehen war die Ausstellung vom 7.5. bis zum 27.05.2023 bei augsburg contemporary, Bergstr. 11, 86199 Augsburg.
„Art X Augsburg“ ist ein Netzwerkprojekt für Bildende Kunst im Projektraum augsburg contemporary in Augsburg-Göggingen, Bergstr. 11. Die gastgebende Galerie Zweigstelle Berlin sowie kulturelle Institutionen und Galerien aus Augsburg (fotodiskurs, Kunstraum am Pfarrhof Leitershofen, Kunstverein Augsburg, Ecke Galerie, maxgalerie, SAMMLUNG FINSTRAL, BBK Augsburg) zeigen dort jeweils paarweise neue Positionen. Das Format der Doppelausstellung bietet den Kunstschaffenden auch die Möglichkeit, gemeinsame Arbeiten zu entwickeln. Mit dem Netzwerkprojekt strebt Andreas Stucken, Co-Betreiber von augsburg contemporary und Inhaber der Zweigstelle Berlin, eine stärkere Vernetzung und Sichtbarkeit der Kunsteinrichtungen in Augsburg an.
Bilder der Eröffnung am 7.5.2023, Fotos: Ulrich Wirth
Johannes Franzens künstlerische Arbeit basiert auf den Möglichkeiten der generativen Künstlichen Intelligenz. Für „latent“ nutzt er ein Generative Adversarial Network (GAN), bei dem zwei neuronale Netze - ein Generator und ein Diskriminator - gegeneinander antreten.
Der Generator versucht realistische Bilder zu erzeugen, während dem Diskriminator die Aufgabe zukommt, herauszufinden, ob diese Bilder echt oder gefälscht sind. Im Laufe des Lernprozesses verbessert der Generator seine Bilderzeugungsfähigkeit, der Diskriminator optimiert seine Fähigkeit, zwischen echten und generierten Bildern zu unterscheiden. Dieser kontradiktorische Prozess setzt sich fort, bis der Generator Bilder erzeugt, die von echten Bildern nicht zu unterscheiden sind. Der entscheidende konzeptionelle Eingriff Franzens besteht darin, der KI die Kategorien vorzuenthalten und somit den Prozess der Maschine systematisch zu unterminieren.
Johannes Franzen hat an der Städelschule in Frankfurt in der Klasse Film als Meisterschüler bei Professor Peter Kubelka und an der Cooper Union in New York studiert. Er lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und Offenbach. (Foto J. Franzen: Ulrich Wirtz)
Florian Ecker beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit der Skulptur und seiner Materialität, dem Marmor. Mit seiner Arbeit „skulpturales Bild“ verfolgt er einen für ihn neuen Ansatz: Er nähert sich der bildlichen Seite der Skulptur. Diverse, konturierte weiße Marmorfragmente färbt Ecker dafür bunt ein. In wissenschaftlicher Manier arbeitet er mit farbigen Lichtreflexionen, die durch Lichtbrechung innerhalb der kristallinen Struktur des Marmors entstehen und in der Petrographie zur Gesteinsbestimmung durch visuellen Abgleich dienen.
Zugleich verweist Eckers Arbeit auf die Vielfarbigkeit antiker Skulpturen. Diese waren keineswegs so weiß wie der Marmor, aus dem sie geschaffen wurden. Vielmehr trugen sie bunte Kleider und hatten Haut-, Haar- und Augenfarben. Mit seiner neuen Arbeit „skulpturales Bild“ lotet Ecker weiter die Grenzen der Skulptur aus.
Florian Ecker (*1977) hat an der Akademie der Bildenden Künste München Bildhauerei als Meisterschüler von Prof. Olaf Nicolai studiert und lebt und arbeitet in Wasentegernbach.
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